Patienten mit Diabetes leiden an den Füßen oftmals an Nerven- und Durchblutungsstörungen, ihr Schmerzempfinden ist herabgesetzt. Sie spüren im wahrsten Sinne des Wortes nicht, wenn der Schuh sie drückt. Schon kleine unebene Stellen oder der Druck des Schuhs auf den Fuß können so zu offenen Wunden oder Schädigungen am Gewebe führen.
Sensoren im Strumpf messen den Druck dreidimensional
Damit sich schlecht heilende Wunden gar nicht erst bilden, hat CeSMA mit Unterstützung von Industriepartnern und Kollegen des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS einen Spezial-Strumpf mit integrierten Sensoren entwickelt. Insgesamt 40 sehr dünne, dielektrische Elastomersensoren messen die Druckbelastung und -verteilung an der Strumpfsohle, der Ferse, dem Fußspann und dem Knöchel und zeichnen die Signale daher dreidimensional auf.
40 – Kanal Auswerteelektronik
Die dielektrischen Elastomersensoren (DES) bestehen aus einer stark dehnbaren, weichen Elastomerfolie aus Silicon – eine ideale Voraussetzung für die Integration in Textilien. Die Folie ist beidseitig mit hochflexiblen Elektroden aus Ruß beschichtet. Verformt sich die Folie durch Druck oder Dehnung, verringert sich ihre Dicke, gleichzeitig vergrößert sich dabei die Fläche. Die elektrische Kapazität erhöht sich. Die ASIC- Messelektronik wurde von den Fraunhofer Kollegen vom IIS entwickelt. Sie ist so gestaltet, dass bis zu 40 kapazitive Sensoren in einem sehr breiten Wertebereich mit hoher Auflösung erfasst werden können.
Textilintegration
Die Sensorik ist von zwei Lagen Stoff umgeben, was den An- und Ausziehkomfort erhöht. Sie wird durch Nähen oder Kleben in das Strumpftextil eingebracht. Der Strumpf selbst besteht aus einem Mischgewebe aus Baumwolle und Kunstfaser. Das Material ist atmungsaktiv, feuchteregulierend und zeichnet sich durch einen hohen Tragekomfort aus. Die Sensorik ist beständig gegen Wasser, Wasch- und Desinfektionsmittel.